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Dienstag, 14. Dezember 2010

Schlimmer geht (n)immer

"Familie Fröhlich - schlimmer geht immer!" So nennt sich ein als "TV-Komödie" bezeichneter Fernsehfilm, der gestern im Deutschen Fernsehen gezeigt worden ist.
Und wie das oftmals bei mir so ist, war ich gegen 20:15 Uhr auf der TV-Suche nach etwas Interessantem und Sehenswertem. Irgendwie bin ich dabei in den besagten Fernsehfilm "hineingeraten" und auch dort "hängen geblieben"! Ich habe mir diesen Film mit großem Interesse angesehen.

Es ging dabei vordergründig um das Thema "Arbeitslosigkeit", mit dem ich mich seit der so genannten WENDE vor nunmehr 20 Jahren verstärkt und intensiv auseinander setze/auseinander setzen muss: Manchmal als "stiller Beobachter", aber eben auch als direkt Betroffener!
Es wurde in "Familie Fröhlich - schlimmer geht immer!" sehr gut und eindringlich dargestellt, was es eigentlich bedeutet, arbeitslos zu sein. Es wurde analysiert und nachvollziehbar dokumentiert, welche Auswirkungen "Arbeitslosigkeit" auf den Betroffenen selbst und dessen unmittelbares Umfeld hat. Es wurde deutlich, wie schwer es vor allem Männern "im besten Alter" fällt, den Tag als Arbeitsloser "rumzubringen". Es ist eine ausgesprochene Gratwanderung, die hier vonstatten geht und verlangt wird.
Besonders fatal empfinde ich "Arbeitslosigkeit" auch bei jungen Leuten, bei jungen Menschen, die beispielsweise gerade eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Wenn sie dann anschließend keine Anstellung, keinen "Job" finden, so werden sie in einen Lebens(ab)lauf reingezwungen, der ausschließlich negative Auswirkungen hat/haben muss. Ihre Träume, Wünsche, Pläne, ihre Zukunftsvorstellungen - das alles können sie in solch einer Lage und auf unbestimmte Zeit vollkommen "über Bord werfen"! Ich kenne nicht wenige Fälle, wo ein erstes und ein zweites Staatsexamen erfolgreich absolviert worden sind oder wo ein Doktor-Titel eine lange, entbehrungs-, aber erfolgreiche Ausbildung krönt - und trotzdem will diesen "Studierten" "kein Mensch" haben!? Ist das normal!? Ist das der Lohn dafür, sich hohen Anforderungen gestellt und "durchgeboxt" zu haben!?

Die Folge von alledem hier Geschilderten sind nicht selten depressive, nervliche Erkrankungen der einen oder anderen Art. Die Folge davon ist außerdem gar nicht selten, dass Beziehungen kaputtgehen, dass Familien zerbrechen, von dem einzelnen Betroffenen mal ganz abgesehen. Die Folge davon ist weiterhin, dass Menschen in ihrer Not ihr gesamtes soziales Umfeld aufgeben und verlassen müssen, nur um eine bezahlte Arbeit zu finden.

Es war wunderbar dargestellt, welche Hoffnungen sich mit jeder Bewerbung eines Arbeitssuchenden, mit jedem Bewerbungsgespräch aufbauen und wie unglaublich stark die Enttäuschung über eingehende Absagen jedes Mal wieder auf´s Neue ist.
Es wurde auch das Los von 1-EURO-Jobbern kurz, aber eindringlich wiedergegeben. Es wurde deutlich gemacht, dass man es "von dieser Position aus" kaum in den so genannten "ersten Arbeitsmarkt" schaffen kann.
Zudem wurde sehr plausibel dargestellt, in welcher unbefriedigenden Situation und Lage, in welcher mitunter makaber-aussichtslosen "Zwickmühle" sich auch die Arbeitsagentur-Mitarbeiter selbst eigentlich befinden, obwohl diese selbst "arbeitsmäßig" ja versorgt sind.
(Ich glaube, bei dem Begriff "Arbeitsagentur" weiß jeder, wer bzw. was gemeint ist!? Ich meine, war tatsächlich diese Namens(ab)änderung von "Arbeitsagentur" in "Bundesanstalt für Arbeit" notwendig!? Hat sie irgendetwas am vorhandenen "Grundübel" ändern können!? Meiner Meinung nach war das doch eine völlig überflüssige "Maßnahme", die aus meiner Sicht total "daneben" war!!)

Ja, ich finde, es war sehr, sehr viel berechtigte Gesellschaftskritik in diesem Film enthalten. Die Bezeichnung bzw. Einordnung in die Rubrik "TV-Komödie", die passt meiner Meinung nach auch aus diesem Grunde überhaupt nicht. Dazu war das Thema viel, viel zu ernst.
Es ist und bleibt für mich geradezu "menschenunwürdig" und es ist in keinster Weise "christlich-demokratisch", wenn es nicht gelingt, allen Mitgliedern einer Gesellschaft das Gefühl geben zu können, dass sie gebraucht werden, dass sie einfach von der Gesellschaft gebraucht werden. ---> Dass also jedermann gebraucht wird, und zwar nicht nur und ausschließlich im familiären, also ganz persönlichen Umfeld.

Mich hat dieser Film wieder mal sehr nachdenklich gestimmt. Er hat mir verdeutlicht, welche lebenswichtige und einzigartige Errungenschaft mit dem "Untergang" der DDR doch aufgegeben worden ist. Nämlich die eindeutig klare Errungenschaft, dass jeder seine ARBEIT hatte! Damit hatte jeder eine solide und verlässliche Existenzgrundlage. Es hatte jeder nicht nur sein Auskommen, nein, es hatte damit auch jeder eine/seine (gesellschaftliche) Aufgabe. --> Es konnte jeder Zukunftspläne schmieden und diese realisieren, einfach jeder... --> Es konnte jeder ohne finanzielle Sorgen eine Familie gründen; mit allem drum und dran.
Es konnte nicht nur jeder arbeiten, nein, es sollte auch jeder arbeiten! Es sollte jeder durch ehrliche Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen.

---> Für mich war DAS gut und richtig so! Für mich gibt es daran keinen Zweifel!

Auch hier kann man zum Thema "Arbeitslosigkeit" viele Informationen finden: www.erwerbslose.de; 
und auch hier: www.elo-forum.org.


*heinka*

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