Auto fahren lernen

Es war ein Montag!
Sie war für 11:45 Uhr angesetzt!
Es war der 06.06.1994!
Es war der Tag meiner praktischen Fahrprüfung!
Es war ein schöner und sonniger Tag!

Ja, ich erinnere mich noch sehr gut daran! Ich erinnere mich noch gut an den Tag meiner Fahrschulprüfung, und zwar der praktische Teil! Die Theorie, die hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon erfolgreich bestanden.

Und ich hatte auch bei dieser Prüfung Glück; ich musste kein zweites Mal "antreten"! Ich hatte nun also auch diesen "Lappen" in der Tasche! Ein schönes Gefühl, das muss ich schon sagen! Und alle meine Lieben, sie waren (richtig) stolz auf mich; ich selbst natürlich auch!
(Nun gut, ich will´s nicht verschweigen, es waren nicht wenige Fahrübungsstunden, die ich im Vorfeld investieren musste!)

Allerdings wusste ich es an diesem 06.06 auch noch nicht, dass ich genau am 07.06.1994 beim Einparken und nach meiner ersten längeren Fahrt ohne meinen Fahrschullehrer, ein anderes Auto beschädigen würde! Ich darf daran gar nicht denken! Das war Ernüchterung pur! Nun ja, überstanden habe ich das auch, jedoch, die große Freude über das Erreichte - sie war irgendwie dahin! Sie war total verflogen! Irgendwie höre ich dieses markante Geräusch noch heute, als mein Auto das andere ungewollt "unsanft berührte"!

Tja, und heutzutage, sooo viele Jahre schon wieder danach, da muss ich leider feststellen, ich fahre viel, viel zu wenig und zu selten selbst Auto! Das heißt, ich bin relativ oft Beifahrer! Aber eben selbst fahre ich leider nur noch sehr, sehr selten! Das ist schlecht, ich weiß! Es gibt aber Umstände, mehrere, die dazu geführt haben:

- Relativ zeitiger Arbeitsplatzverlust und damit keine wirklich zwingende Notwendigkeit mehr, doch mal ab und zu Auto fahren zu müssen!
- Einen neuen Arbeitsplatz, den habe ich seitdem nicht mehr gefunden oder anders ausgedrückt, das zur Verfügung stehende Geld, das wurde natürlich nach und nach immer weniger! Ich meine also die Kostenfrage, die sich aufdrängte und mich zwang, meinen über alles geliebten kleinen und knuffeligen Diesel-Opel auf- und abgeben zu müssen. Es war so ein cooles Teil...
- Verlegung des Arbeitsplatzes meines Mannes ca. 300 km weg vom eigentlichen Zuhause! Eine total bescheuerte Angelegenheit, die einige Unannehmlichkeiten, Veränderungen, Einschränkungen, ausgesprochen negative Begleiterscheinungen mit sich brachte und mit sich bringt! Die damit im Zusammenhang stehenden Autofahrten, die bewältigt jedes Mal mein Mann selbst.
Wobei ich auch zugeben muss, das Autofahren auf Autobahnen, das liebe ich nicht so sehr! Das umgehe ich, wenn ich kann. Ist eigentlich Quatsch, ist aber so!

Da wir nicht mehr in dem Alter sind, wo wir noch "die große Karriere um jeden Preis" starten wollen und wir eigentlich davon ausgingen, das alles kann doch nur ´ne "Maßnahme" von zwei, höchstens aber drei Jahren sein, haben wir einen Umzug nach "Sonstwohin" nie anvisiert!
Nun sind jedoch schon ganze sieben Jahre daraus geworden!

Wir warten nun wirklich auf den Tag, wo das aufhört und unser Zuhause wieder unser Zuhause sein wird!
Wir warten auf den Tag, an dem wieder ein normales und geregeltes Familienleben einkehrt und die auf der Strecke bleibenden sozialen Kontakte vor Ort wieder stärker gepflegt werden können!
Wir warten auf den Tag, wo wir wieder näher dran sind an dem Wohnort unserer Kinder und unserer einmaligen Enkelkinder!
Wir warten auf den Tag, wo wir wieder genau wissen, wo wir unseren Arzt des Vertrauens finden können und zu welchen Zeiten!
Wir warten auf den Tag, wo wir wieder unseren über alles geliebten Garten so nutzen und bewirtschaften können, wie wir es für richtig halten und wie wir es auch wollen!
Wir warten auf den Tag, wo es dann nicht schon am Sonn- oder Feiertag wieder heißt, man muss sich auf die Reise, die Fahrt zur Arbeitsstelle begeben!

Es kann sooo lange eigentlich nicht mehr dauern...!?

LG, heinka