BLUMEN sind eines der vielen NATURwunder! --> Es ist wie es ist!

Dienstag, 18. August 2009

18.08. eines jeden Jahres

SIE hatte immer am 18. August eines Jahres Geburtstag! (Meine eigene Tochter, sie hat nur ein paar wenige Tage eher Geburtstag.)
Jedes Jahr am 18. August denke ich daran zurück! Ich erinnere mich jedes Jahr um diese Zeit, besser: an diesem konkreten Tag, an SIE!
SIE war ein ganz lieber, stiller, immer ausgeglichener, verständnisvoller, fleißiger, bescheidener und freundlicher Mensch! SIE hatte nicht viel, sie hatte ja durch Kriege alles verloren. SIE musste immer sparen und doch belohnte SIE uns für ganz kleine Gefälligkeiten immer mit einer kleinen Überraschung oder mit etwas Kleingeld für unsere Sparbüchse! SIE selbst war auch mit nur sehr Wenigem zufrieden. SIE wohnte zum Glück nur ein paar Häuser von uns entfernt; so sahen wir uns jeden Tag!
An eine Sache, da kann ich mich auch noch ganz genau erinnern: Grundsätzlich gab es bei IHR immer ein zweites Frühstück! Dieses bestand immer aus einem Glas Schwarztee mit Milch und Zucker und einer ganz dünn, also eigentlich hauchdünn geschmierten Butterschnitte. Darauf kam manchmal ein wenig Salz. SIE konnte bzw. musste die Butter aus Sparsamkeitsgründen so durchsichtig auf´s Brot geben.
Ein ganz großes Ereignis war es für mich, wenn ich mal bei IHR übernachten durfte! Da habe ich mich jedes Mal sehr gefreut! Außerdem konnte ich dann jedes Mal in ihrer so großen Badewanne ein Bad nehmen! Das war einfach nur toll! Es war herrlich, denn wir hatten lange Zeit zu Hause nur eine relativ kleine Badewanne. Diese war auch nicht fest installiert; sie wurde jeweils aus dem Keller heraufgeholt und nach dem Baden dorthin zurückgebracht. Erst Jahre später konnten sich meine Eltern ein "richtiges Bad" einbauen lassen. Zu dieser Zeit war ich aber eigentlich schon von Zuhause weg und kam nur hin und wieder mal über´s Wochenende oder in den Ferien nach Hause zu meinen Eltern und jüngeren Geschwistern.
Aber zurück zur eigentlichen Geschichte:
SIE war immer für mich und meine Geschwister da!
Viele Jahre lang hat SIE für uns Schulkinder das Mittagessen zubereitet. SIE konnte ausgezeichnet kochen! Nie war ihr es zu viel gewesen, dass Essen immer erneut aufzuwärmen, in Abhängigkeit davon, wann genau wir VIER jeweils nach Hause kamen. Oft kamen wir zu völlig unterschiedlichen Zeiten!
SIE hat für uns genäht; auch für unsere Spielzeug-Puppen.
Ganz besonders liebte SIE Blumen! Ich weiß es noch wie heute, dass ich ihr sehr oft von einem kleinen Spaziergang durch unsere schöne erzgebirgische Natur einen selbst gepflückten Blumenstrauß - ganz unterschiedliche wild wachsende Feldblumen, die habe ich immer gefunden - mitbrachte. Darüber hat SIE sich jedes Mal von ganzem Herzen gefreut.
Einmal, da schenkte SIE mir eine hellgrüne Blumenvase mit einem Henkel und einem schlanken Hals. Diese Vase, ich habe sie heute noch! Jedes Mal, wenn ich sie in die Hand nehme, denke ich liebevoll an SIE zurück!
SIE hat mit allen ihren Kräften meine Mutti unterstützt, damit diese tagsüber einer Arbeit nachgehen konnte. Trotzdem musste Mutti von Monat zu Monat mehrfach die sehr bescheidene Haushaltskasse prüfen und sehr streng jede Ausgabe überwachen, damit wir alle zusammen über ´nen Monat kamen.
SIE hat meine eigene Hochzeit vor vierzig Jahren nicht erleben dürfen. Zu Beginn dieses Jahres, meines Hochzeitsjahres, ist sie nach einer Grippe-Erkrankung verstorben. Ich war zu dieser Zeit gerade in Moskau beim Studium. Zu IHRER Beerdigung bin ich aber für ein paar Tage nach Hause geflogen; das war für mich eine Herzensangelegenheit. Innerhalb der Familie haben wir lange überlegt und beraten, ob wir die geplante Hochzeit in Anbetracht dieses schmerzlichen Verlustes und aufgrund dieses traurigen Ereignisses nicht nochmal verschieben sollten. Es wurde jedoch gemeinsam entschieden, dass die vorbereitete Hochzeit trotz allem stattfinden sollte. So war es dann auch...
SIE - das war meine ganz liebe OMA, die ich nie vergessen kann und werde!
Ich würde alles dafür geben, könnte ich ihr heute nochmals begegnen und mich aus meiner heutigen Sicht, mit meinem heutigen Wissen und der Lebenserfahrung bei ihr bedanken. So manches möchte und würde ich SIE heute noch fragen wollen: Es wären Fragen zu ihrer Kindheit, zu ihrer Jugend, zu ihrer Lebensliebe, zu ihren zahlreichen Lebenserfahrungen, zu ihren Wünschen, Träumen und Ängsten.
Jedoch, das alles, das wird nie, niemals mehr möglich sein...
Ihre heinka

heinkas Nachbetrachtung: Diese meine Geschichte, sie sagt mir heute das Folgende:
Es ist für Kinder ganz wichtig, dass sie Mutter und Vater haben! Es ist für Kinder ganz wichtig, dass sie möglichst Omas und Opas haben! Und genau das eben Geschriebene, das ist auch für Enkelkinder unglaublich wichtig und lebensbestimmend! Davon bin ich felsenfest überzeugt!

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